"Wer seinen Partner liebt, schickt ihn zur Darmkrebsvorsorge", so wirbt eine Werbekampagne der Felix-Burda-Stiftung (siehe hier). Es wird auch zugesagt, "Denn die Untersuchung ist sicher und schmerzfrei. Und schon nach 20 Minuten haben Sie wieder Zeit für die schönen Dinge des Lebens".

Dass diese Zusage nicht von allen Ärzten mit Koloskopieführerscheinausstattung gehalten werden kann, mussten der Autor und sein Partner sehr leid- und schmerzvoll erleben. Im bezogenen Fall dilettierte ein Arzt mit vorgeblicher Qualifikation eineinhalb Stunden lang mit grauenhafter Vorgehensweise und gab dabei noch vor, alles richtig gemacht zu haben. Die Unvermeidbarkeit der barbarischen Vorstellung hätte am Patienten und dessen anatomischer Ausprägung gelegen. Dass mindestens hier Lüge im Spiel war ("anderswo wird es Ihnen genauso ergehen") spürten die Betroffenen sofort. Die Einhaltbarkeit des eingangs zitierten Werbeversprechens hingegen bewies erst die gänzlich unproblematische Wiederholung bei einem Beherrscher des Handwerks. Die Betroffenen erlangten so die Gewissheit, dass sie vorher einem erbärmlichen Versager im weißen Kittel aufgesessen waren.

Im Anschluß an patientenseitig zu naiv vorgeleistetes Vertrauen und den ärztlicherseits veranstalteten Reinfall herrschte bei den Betroffenen ein nachhaltiges und unabwendbares Bedürfnis, die beschriebene Diskrepanz wenigstens einzuordnen. Flankiert von wiederholter ärztlicher Vernebelungstaktik und Fehlinformation kamen Patient und Umfeld trotzdem zur Erkenntnis, dass es in der endoskopischen Disziplin sehr wohl Könner, als auch mindestens im Auftretensfall eklatant agierende Murkser gibt.

Hinsichtlich einer unerwartet vermissten Qualifikation und Zuverlässigkeit zur Vermeidung von Erfahrungskontexten dieser einschlägigen Art war es deshalb unausweichlich, dass Patient zur Wahrung seiner unmittelbaren und naturgegebenen Interessen hinsichtlich körperlicher und menschenwürdiger Integrität den Gesamtkontext hinterleuchtete. Es sollte sich herausstellen, dass er ab hier gänzlich auf sich allein gestellt war. Sowohl die handwerkliche als auch die organisatorische Qualität medizinischer Prozesse, sowie die zu erhoffende persönliche Hinwendung des medizinischen Personals wurden bei weitem als nicht gegeben erlebt. Aus der Erfahrung anschließender Kommunikation resultierend assoziierte der Autor gerade deswegen Protagonisten leitender medizinischer Einrichtungen (..ärtztekammer, ..ärztlicher ...verband, ...) mit dem sprichwörtlichem Hund, den Mann/Frau zum Jagen tragen muss.

Die Person mit dem vorgeblichen Facharztanspruch zeigte sich zu keiner Zeit in der Lage, zur Auswirkung ihrer so nicht geduldeten Scheinleistung am Patienten Rede und Antwort zu stehen oder ein ansatzweises Mitgefühl zum Erleben der (reaktionär als "Laien" attributierten) Betroffenen zu bekunden. Anstattdessen schien diese, im Ursprungskontext als Peiniger wahrgenommen, gar einen signifikanten Befriedigungsgewinn erzielt zu haben, den sie in einschlägiger Mimik schamlos ausdrückte. Im Gegensatz zu ihrem durch eigene Überheblichkeit reduzierten Wahrnehmungskontext hat diese Person jedoch nicht Laien sondern gar Meister vorgefunden, die das vorangegangene Versagen und dessen Mutwilligkeit nicht vertuschen ließen, sondern emotional wie intellektuell in der Lage sind, dies zu bewerten.

Ein verantwortungsvolles Vorgehen vorausgesetzt, wäre dieses mit Traumatisierungspotential behaftete Erleben der Betroffenen vermeidbar gewesen. Dessen Nichtvermeidung und die Fahrlässigkeit nachgeschalteter Aufarbeitung repräsentiert im Empfinden der Betroffenen allein schon mehrgestaltiges menschliches Versagen im Verbund mit charakterlichen Defiziten. Aufgrund nicht aufgezeigter Verantwortlichkeit bei irgendeiner mehrerer adressierter ärztlicher Aufsichtsinstanzen erfüllen sowohl ein als degoutant empfundener Arztdarsteller wie auch der kennengelernte Apparat bei weitem nicht die allgemeinen Wertevorstellungen des Autors, wie sie dieser gerade von Dienstleistern der Humanmedizin erwartet. Deshalb ist es dem Autor ein Bedürfnis, die beschriebenen Versagenserscheinungen gerade wegen eines in der gemeingesellschaftlichen und juristischen Konstellation weit reichenden weißen Deckmäntelchens zu enttarnen.

Abschließend: "Man kann nicht nicht kommunizieren" (Paul Watzlawick), oder zum vereinfachten Verstehen: keine Antwort ist auch eine Antwort.